Sandspeicher: Günstige Wärmespeicher-Technologie für die Energiewende

Speicherlösungen für erneuerbare Energien: Mehr als nur Wasserstoff

Die Diskussion um Speichertechnologien für erneuerbare Energien dreht sich seit Jahren primär um Wasserstoff. Wasserstoff gilt als vielseitiger Energieträger: Er kann Strom aus Wind- und Solaranlagen speicherbar machen und fossile Prozesse in Industrie und Mobilität dekarbonisieren.

Doch während der breite Durchbruch von Wasserstoff noch auf sich warten lässt, gewinnt eine alternative Speichertechnologie zunehmend an Bedeutung – eine Lösung, die bisher kaum im Fokus stand: Sandspeicher.

Sandspeicher als Wärmespeicher für erneuerbare Energien in der Industrie

Wasserstoff als Energiespeicher – Chancen und Grenzen

Wasserstoff bleibt ein zentraler Baustein der Energiewende, insbesondere in Sektoren wie Chemie, Stahl oder Schwerlastverkehr. Doch als Speichertechnologie für Strom und Prozesswärme stößt Wasserstoff auf mehrere Hürden:

  • Hoher Energiebedarf: Die Elektrolyse benötigt große Mengen Strom.
  • Geringer Wirkungsgrad: Von Strom zu Wasserstoff und zurück zu Strom entstehen Verluste.
  • Infrastrukturbedarf: Gasnetze sind nicht ohne Weiteres nutzbar für Wasserstoff; neue Netze erfordern Milliardeninvestitionen.
  • Kosten: Wasserstoff bleibt absehbar ein wertvoller und teurer Energieträger.
  • Flächendeckender Einsatz: Als kurzfristiger Speicher für erneuerbare Energien ist Wasserstoff nur bedingt geeignet.

 

Gerade dort, wo Wärme oder kurzfristig abrufbarer Strom gefragt ist, kann Wasserstoff das Speicherproblem also nicht allein lösen.

Sandspeicher: Effiziente Wärmespeicher für erneuerbare Energie

Sandspeicher bieten hier eine pragmatische und kosteneffiziente Alternative. Das Prinzip ist einfach und robust:

  1. Überschüssiger Strom aus Wind- oder Solaranlagen wird genutzt, um Luft elektrisch zu erhitzen.
  2. Diese heiße Luft durchströmt ein Sandbett und erhitzt den Sand.
  3. Der Sand speichert die Wärme und gibt sie bedarfsgerecht wieder ab.
Funktionsweise eines Sandspeichers zur Wärmespeicherung für industrielle Prozesse

Wie funktioniert ein Sandspeicher?

Ein Sandspeicher kann Wärme über Stunden oder sogar mehrere Tage halten. Bei Bedarf wird heiße Luft erneut durch das Sandbett geführt, wodurch die gespeicherte Energie freigesetzt wird:

  • Direkte Nutzung: Heiße Luft für industrielle Prozesse (z. B. Trocknung, Heizung von Anlagen)
  • Indirekte Nutzung: Erzeugung von Dampf für Dampfturbinen und Rückverstromung

Vorteile von Sandspeichern

  • Rohstoffverfügbarkeit: Sand ist günstig, ungiftig und nahezu überall verfügbar.
  • Skalierbarkeit: Modularer Aufbau für verschiedene Anlagengrößen – vom kleinen Gewerbebetrieb bis zur Großindustrie.
  • Hohe Energieeffizienz: Keine chemischen Umwandlungsverluste.
  • Lange Speicherzeiten: Ideal für Prozesswärme und flexible Nutzung.
  • Geringe Investitionskosten: Keine teure Infrastruktur oder kritische Rohstoffe erforderlich.

Einsatzmöglichkeiten für Sandspeicher in der Industrie

Sandspeicher eignen sich besonders für Branchen mit hohem Prozesswärmebedarf:

  • Lebensmittelindustrie
  • Textilindustrie
  • Baustoffindustrie
  • Chemische Produktion
  • Metallverarbeitung

Bereits heute laufen erfolgreiche Pilotprojekte, in denen Sandspeicher zuverlässig und nahezu wartungsfrei arbeiten. Ihre lokale Verfügbarkeit und die geringe Komplexität machen sie zu einer attraktiven Lösung für zahlreiche industrielle Anwendungen.

Sandspeicher und Wasserstoff: Kein Widerspruch, sondern Ergänzung

Sandspeicher und Wasserstoff sind keine konkurrierenden Technologien – im Gegenteil: Beide haben klare Einsatzfelder:

  • Wasserstoff: Langfristige Speicherung und Energieträger für spezifische Sektoren (z. B. Chemie, Mobilität)
  • Sandspeicher: Effiziente Wärmespeicher für erneuerbare Energie, flexible Bereitstellung von Prozesswärme und Rückverstromung

Für Unternehmen, die kurzfristig Lösungen zur Dekarbonisierung suchen, bieten Sandspeicher eine sofort verfügbare und wirtschaftlich attraktive Option.

Wasserstoff als Energiespeicher
Fazit: Sandspeicher als Schlüsseltechnologie für die Energiewende

Während Wasserstoff weiterhin viel Aufmerksamkeit erhält, sind Sandspeicher technologisch bereits heute einsatzbereit. Ihr einfaches Konzept, geringe Kosten und vielseitige Einsatzmöglichkeiten machen sie zu einem wichtigen Baustein für die Energiewende im Industriebereich.

Noch mehr Know-how gefällig?

In unseren YouTube-Tutorials zeigen wir praxisnah, wie sich konkrete Anwendungsfälle für Wärmespeicher (bspw. Eisspeicher) mit unserer Software berta & rudi berechnen und auslegen lassen.

Mit berta & rudi planst du Energiesysteme schnell und einfach. Wer berta & rudi noch nicht kennt: Am besten zuerst unser kurzes Einstiegsvideo auf YouTube anschauen.

👉 Jetzt Tutorials entdecken und bei Interesse Demo-Termin buchen oder direkt Kontakt aufnehmen – wir beraten dich gerne individuell zu deinen Projekten!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen